Weyer an der Enns 2020
Moderne Kunst und Fotografie
Drei Künstler / Drei Stile
Gerald Frey
Viktor Zedka
Christoph Stoll
Höhlenmalerei aus Altamira Spanien
Alter ca.17.000 Jahre Quelle Wikipedia
Warum machen Menschen überhaupt Bilder?
Auf diese Frage gibt es viele Antworten: Beschwörung der Götter - Verarbeitung traumatischer Erlebnisse - Freude an der eigenen Schöpfungskraft....
Doch es gibt wahrscheinlich nicht den einen Grund.
Im Wandel der Zeit hat sich die Motivation zur bildlichen Darstellung sehr geändert. Selfies sind wohl der aktuellste Trend welcher Eitelkeit und Mitteilungsbedürfnis gleichermaßen bedient.
Computergeneriertes Bild in
Fraktaltechnik Gerald Frey 2020
Darin unterscheiden sich Mensch und Tier aber gar nicht so sehr.
Tiere sind große Selbstdarsteller wenn es um das zur Schau stellen der genetischen Attraktivität geht.
Das Mitteilungsbedürfnis in der Tierwelt ist auch sehr hoch etwa wenn es um Futterplätze geht oder darum sich gegenseitig vor Feinden zu warnen.
Aber warum machen Tiere keine Bilder?
Die meisten Tiere sind nicht einmal in der Lage ihr eigenes Abbild oder Spiegelbild zu erkennen. Nur einige Primatenarten können das und auch Kinder lernen erst mit der Zeit was es bedeute sich selbst zu begegnen und in weiterer Folge, sich selbst zu erkennen.
Wir verfügen über die Fähigkeit kausale Zusammenhänge zu erkennen, Werkzeuge zu erschaffen und nach ethisch-moralischen Prinzipien zu handeln.
Selbstreflexion, Antizipation, Konzeption sowie vielfältige Kommunikation und vor allem die Dokumentation mit der einhergehenden einzigartigen Möglichkeit der Weitergabe von Wissen und Erkenntnissen erlauben uns die Selbststeuerung unseres Schicksals und eine rasche Veränderung unserer Lebensweise.
Mut zu neuen Sichtweisen
Die Malerei war über Jahrhunderte geprägt vom Versuch der möglichst realistischen Abbildung von Menschen, Tieren und
Landschaften. Bilder von großen Schlachten, von Herrschern und Adeligen. Idyllisch Ansichten, lieblich verspielte Szenen oder Visionen von Himmel und Hölle. Krieg, Leid und Tod oder Stillleben. All diese Werke hängen heute in Museen und Ausstellungen oder als Reproduktionen an vielen Wänden in privaten Haushalten.
Den Mut zur Kontrastierung zwischen alt und neu bringen immer noch wenige Menschen auf.
Der Zugang zu neuen Strömungen der Kunst nach 1920 oder gar nach 2000 findet nur zögerlich statt.
Diese Ausstellung soll Mut machen sich auf zeitgenössische Kunst einzulassen. Die Bilder entstehen oft erst im Auge des Betrachters.
Das eigene Vorstellungsvermögen und die eigene Fantasie sollen Raum zum Atmen bekommen.
Handbilder im Maros-Pangkep Karst
auf Sulawesi Borneo / Neuguinea
ca. 40.000 Jahre alt Quelle Wikipedia
Neue Stile
Die Entwicklung der Bildkunst wurde und wird immer schon von religiösen und politischen Einflüssen aber auch von technischen Erfindungen geprägt. Vom Bilderverbot über die Erfindung der Laufbildfotografie, Reklamesäulen und Brillen für virtuelle Realität. Bilder sind so allgegenwärtig, dass wir kaum noch über ihre Bedeutung nachdenken. Es ist wie mit der Luft zum Atmen - man stelle sich bloss eine Welt ohne Bilder vor!